Brennnessel

Brennend gesund und lecker: die Brennnessel

Die Brennnessel wird von vielen Menschen als ungeliebtes Unkraut angesehen und kaum jemand kann sie leiden. Dabei ist sie eine nützliche und wohlschmeckende Pflanze, die schon seit Jahrtausenden in der Naturheilkunde eingesetzt wird. Wir werden Dir hier viel Wissenswertes über die gesunden Inhaltsstoffe, die Wirkung des Wildkrauts und wie man es verwenden kann erzählen.

Die Brennnessel gehört zur Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae), wobei man zwei Arten unterscheidet: die Große Brennnessel (Urtica dioica L.) und die Kleine Brennnessel (Urtica urens L.). In der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) wird überwiegend die Große Brennnessel verwendet. Es werden sowohl das Brennnesselkraut (Kraut und Blätter) als auch die Brennnesselwurzel genutzt.

Die Brennnessel ist bei Groß und Klein aufgrund ihrer „brennenden“ Eigenschaften gut bekannt. Dieser Eigenschaft verdankt die Pflanze auch ihren Namen, denn Urtica leitet sich von lat. ‚urere’ (= brennen) ab. Auch im Deutschen ist der Zusammenhang offensichtlich: „Brennen“ wird mit „Nessel“ kombiniert. Die in den Brennhaaren wirkende Ameisensäure erzeugt in Verbindung mit dem Histamin die typischen, stark hautreizenden Quaddeln.

Das Wildkraut wächst in allen klimatisch gemäßigten Regionen, und zwar auf besonders stickstoffreichen Standorten wie Schutt-, Müll- und Hofplätzen, an Weg- und Straßenrändern sowie an Mauern, Zäunen und Äckern. Ebenso ist sie auch als „Unkraut“ in Gärten weit verbreitet, wobei die wenigsten leider wissen, dass ihr Wachstum durchaus die Qualität des Bodens verbessern kann. Man kann mit ihr, als sogenannte „Zeiger-Pflanze“, Rückschlüsse über die Bodenqualität ziehen.

Die Große Brennnessel wird bis zu 150 cm hoch. Sie ist zweihäusig, das heißt, männliche und weibliche Blüten befinden sich auf unterschiedlichen Pflanzen. Der Stängel ist mit den Brenn- und Borstenhaaren besetzt. Daran befinden sich kreuzgegenständig die gesägten eiförmigen Blätter. Der Kleinen Brennnessel fehlen die Borstenhaare, sie ist einhäusig und wird nur 10 bis 50 cm groß.

Damit ist sie deutlich kleiner als die große Brennnessel, was auch für ihre rundlichen Blätter und gelben Blüten gilt.

Die ideale Zeit, die jungen Blätter zu ernten geht von März bis Oktober. Am besten sammelt man fernab von viel befahrenen Straßen, gespritzten Feldern und Hundewiesen. Mit Gartenhandschuhen gelingt dir das Sammeln ganz schmerzfrei.

Inhaltsstoffe & Wirkung

Die Brennnessel hat jede Menge gesunde Wirkungen. Das Garten- „Unkraut“ enthält mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und ist zudem reich an Mineralien wie Eisen, Kalium, Silicium, Magnesium und sekundären Pflanzenstoffen wie den Flavonoiden. Sie enthält Vitamin A, C, E und hat einen sehr hohen Gehalt an Eiweiß, welche die Pflanze zu einer wertvollen Speise macht. Zudem enthalten die Samen Linolsäure, eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, vielfach Vitamin E und Ballaststoffe.

In der modernen Medizin ist eine wasseraustreibende Wirkung der Pflanze bei Entschlackungskuren nachgewiesen. Die geförderte Harnsäureausscheidung wird durch den hohen Gehalt an Calcium- und Kaliumsalzen verursacht. Die innerliche Anwendung kann bei Entzündungen der Harnwege oder bei rheumatischen Erkrankungen helfen. Die entzündungshemmende Wirkung geht vor allem auf Caffeoylchinasäuren zurück, aber auch Wirkstoffe die sich vor allem in der Wurzel finden, sind daran beteiligt.

Hinweis: Vor dem Einsatz einer Droge aus einer Heilpflanze sollte man sich über mögliche Nebenwirkungen informieren und einen Apotheker, einen Arzt oder eine beruflich fachkundige Person dazu befragen. Bei bestimmten Krankheiten oder Personengruppen, insbesondere bei Kleinkindern, können ungewünschte Nebenwirkungen auftreten.

Anwendungen

Die Brennnessel ist eine der gesündesten Wildpflanzen in Mitteleuropa. Sie gilt als ein Vitalisierungsmittel für Leber, Bauchspeicheldrüse, Magen, Darm, Galle und Harnwege. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung ist sie auch bei Rheuma und Gichterkrankungen sehr hilfreich.

Das schmackhafte Kraut ist auch eine der wichtigsten Heilpflanzen bei Eisenmangel. Es erleichtert dem Körper die Eisenaufnahme und regt die eigene Eisenerzeugung an. Für Hippokrates, einer der berühmtesten Ärzte der Antike, war die Brennnessel die wichtigste Pflanze zur Blutreinigung. Die blutreinigende und entgiftende Wirkung macht man sich schon seit Jahrhunderten für Kuren im Frühjahr zu Nutze. Besonders wirksam ist die Kur, wenn man frischen Saft trinkt. Er bringt mit seinen Vitalstoffen sämtliche Körperfunktionen in Schwung.

In der Naturkosmetik wird die Brennnessel auch als Haarwuchsmittel empfohlen. Das Haarwasser wird aus Wurzeln gewonnen, die man in Apfelessig siedet und täglich in die Kopfhaut einmassiert.

Verwendung in der Küche

Ob wie Spinat gekocht, als Suppenkraut, als würzende Zugabe in herzhaften Pfannkuchen oder Omeletts, in Gemüsegerichten, zu Pestos oder Füllungen, Saucen und Salaten verarbeitet oder auch als Tee zubereitet– es gibt fast nichts, was dieses Wildkraut nicht kann.

Brennnesseln versorgen den Körper mit einer ganzen Reihe wertvoller Inhaltsstoffe, die für eine gesunde Ernährung unverzichtbar sind. Von der Brennnessel können Blätter, Samen, Blütenknospen und Wurzeln geerntet und gegessen werden. Der Grundgeschmack der Blätter ist spinatartig. Die jungen, frischen Blätter weisen feinstes Aroma auf, im Gegenzug können die älteren Blätter etwas bitter schmecken.

Die nussig schmeckenden Samen werden geröstet oder getrocknet und eignen sich als Trockengewürz beispielsweise in Kräuterkäse oder auch als Topping in Smoothies und Joghurt. Die Blütenknospen kann man sich im Frühsommer gut in einem Salat schmecken lassen.

Tipp: Vor der Verwendung kann man die Blätter mit einem Nudelholz abrollen, damit sie die Brennhaare verlieren.

Hier bekommst Du einen Auszug unserer Brennnessel-Lieblingsrezepte:

(Alle Zutaten in den Rezepten sind ca. Angaben)

Brennnessel-Butter

  • Zutaten für 2 Personen:
  • 80 g junge Triebspitzen
  • 50 g Butter
  • etwas Olivenöl
  • ½ TL Salz
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1/4 Zitrone

Man nimmt die Butter und vermengt sie mit etwas Olivenöl, gibt das Salz, die zerkleinerte Knoblauchzehe und den Zitronensaft hinzu. Dann werden die fein gehackten Triebspitzen dazugegeben und schön vermengt. Ab in eine verschließbare Tupperschüssel und rein in den Kühl- oder Gefrierschrank.

Alternativ kannst du natürlich auch andere Kräuter der Saison mit in die Butter einarbeiten.

Brennnesselsuppe

Für 2 Personen braucht man:

  • 250 g Brennnesselblätter
  • 1 Zwiebel
  • 1 mehlige Kartoffel
  • 1 kleine Stange Lauch
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • ½ Becher Sahne (Alternativ Kokosmilch)
  • 150 ml Gemüsebrühe
  • etwas Kerbel
  • Pfeffer, Salz, Muskat

Zuerst werden die Kartoffeln geschält und gewürfelt. Die Zwiebel in etwas Öl zusammen mit der klein gehackten Knoblauchzehe andünsten. Wenn die Zwiebeln glasig geworden sind, die Brennnesselblätter, Lauch und Kerbel dazugeben und dünsten bis die Brennnesseln in sich zusammengefallen sind. Mit Gemüsebrühe ablöschen und die Kartoffelwürfel hinzufügen. Die Suppe köcheln lassen bis die Kartoffeln weich sind. Alles pürieren, Sahne dazu geben und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

Smoothie mit Brennnesseln

Für den Smoothie benötigst du folgende Zutaten:

  • 60 g Brennnesselblätter
  • 2 Bananen
  • 2 Äpfel
  • 2 Kiwi
  • Saft aus einer halben Zitrone
  • 1 TL Leinöl (Alternativ Traubenkernöl)
  • etwas Wasser

Die Banane und Kiwi schälen und Äpfel vierteln. Die Brennnesselblätter mit dem Leinöl und dem Saft der Zitrone pürieren und je nach Bedarf etwas Wasser hinzugeben.

Lass ihn Dir schmecken!

Brennnesseltee

Für einen Brennnesseltee übergießt Du zwei gehäufte Teelöffel frischer Brennnesselblätter mit 250 ml kochendem Wasser und lässt den Tee etwa 10 Minuten ziehen und seihst anschließend die Blätter ab. Optional kann der Tee mit Honig und etwas Zitrone verfeinert getrunken werden.

Bei regelmäßigem Genuss solltest Du zusätzlich auf eine ausreichende Wasserzufuhr achten. Aufgrund der harntreibenden Wirkung kann eine Austrocknung des Körpers drohen.

Nicht anzuraten ist der Tee bei eingeschränkter Nieren- und Herztätigkeit, in der Schwangerschaft und in der Stillzeit.

Natürlich kannst Du auch getrocknete Blätter zum Würzen Deiner Speisen oder als Teekraut hernehmen. Dafür werden die Brennnesseltriebe in Bündeln für ein paar Tage kopfüber an einem dunklen, luftigen Ort aufhängt und anschließend zerkleinert bzw. gemahlen. Bewahre das getrocknete Wildkraut lichtgeschützt in gut verschlossenen Behältern auf.

Erwähnenswert ist die Anwendung von Brennnesseljauche im Garten:

Sie dient zur Düngung von Pflanzen und wehrt Schädlinge wie Blattläuse ab.

Zur Herstellung der Jauche übergießt man einen Eimer Brennnesseln mit Wasser und lässt sie 2-3 Wochen gären. Die Jauche ist fertig, wenn sich kein Schaum mehr bildet. Danach wird die sie im Verhältnis von 1:10 mit Gieß- bzw. Spritzwasser verdünnt. Die Brennnessel-Jauche kann für stark zehrende Pflanzen wie Tomaten als Flüssigdünger verwendet werden.

Zu guter Letzt möchten wir noch gerne auf das Thema Räuchern eingehen:

Mit der Brennnessel räuchern, gilt seit der Antike als unheil-abwehrend. Bei herannahenden Gewittern, oder um sich vor Verhexung und Zauberei zu schützen wurden damals mit der Brennnessel Räucherungen durchgeführt. Wegen ihrer austreibenden und beschützenden Eigenschaft wurde die Pflanze auch gerne bei Ausräucherungen von Häusern benutzt. Um Gefahren abzuwenden, wurden zum Teil ganze Brennnesselbüschel im Holzofen verbrannt.

Heutzutage, in der modernen Räucherkunde, wird mit der Brennnessel bei seelischen Problemen und Depressionen geräuchert. Wenn mal wieder alles zu viel wird oder es ein einschneidendes Erlebnis gab, ist eine Brennnessel-Räucherung angesagt. Diese Räucherung klärt den Verstand und man kommt dadurch wieder leichter in die Lage, mit den Problemen besser umzugehen, oder sie gar anzunehmen oder sie besser zu verarbeiten.

Für eine Liebes-Räucherung werden die Brennnesselsamen angewendet. Wenn die Liebe mal eingeschlafen ist, sollte man, zusammen mit seinem Partner, dieses Räucherritual vollziehen. In der alten Räucherkunde wurde der Brennnessel luststeigernde, heilende, austreibende, beschützende und liebende Eigenschaften zugesprochen.

Wenn man die Brennnessel zusammen mit Schafgarbe räuchert, nimmt es dem Menschen seine Ängste. Der Pflanzengeist vermittelt demjenigen Mut und Selbstvertrauen.

WOW!

Wie ihr seht, die Brennnessel ist das ultimative Wunderkraut. Sie steckt voller Geheimnisse! Im wahrsten Sinne des Wortes, „brennt“ es uns unter den Nägeln noch mehr über dieses geniale „Unkraut“ zu erfahren!

Viel Spaß beim Sammeln und Verwenden. 😊

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