Brombeere

Gerne möchten wir heute Fakten schaffen. Habt Ihr gewusst, dass die Brombeere gar keine Beere ist? Sie ist nämlich eine Sammelsteinfrucht!

Das ist eine spezielle Fruchtform, bei der sich entlang der vorgewölbten Blütenachse, aus den zahlreichen Fruchtblättern je eine kleine Steinfrucht entwickelt. Diese einzelnen Steinfrüchte haften untereinander zusammen und bilden dadurch die Sammelsteinfrucht, die sich bei Fruchtreife in der Regel als Gesamtes ablöst. Diese Fruchtform kommt hauptsächlich bei Pflanzen der Gattung Rubus vor, welche zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört. Die Sektion umfasst mehrere tausend Arten, allein in Europa wurden schon mehr als 2.000 Gattungen beschrieben. Am bekanntesten sind die Brombeeren und Himbeeren.

In Mitteleuropa gehört die Brombeere zu den ältesten Obstarten. Die Beeren wurden ursprünglich in den Wäldern gesammelt und die ersten großfruchtigeren Kulturformen hat man vermutlich schon mit dem Einzug der Gartenkultur in Mitteleuropa selektiert und niedergeschrieben.

Das Wort Brombeere hat sich aus dem althochdeutschen Wort brāmberi‚ Dorngebüschbeere oder Beere des Dornstrauchs, entwickelt. Dornbeere, so nannte man die bei uns einheimische Brombeere in früheren Jahren. Der Strauch, der bis zu 3 Meter hochklettern kann und in den lichten Wäldern Europas, Vorderasiens, Nordafrikas und Nordamerika zu finden ist, prägt bis heute unsere Kulturlandschaft und hat eine lange Geschichte.

Als die Menschen anno dazumal das Leben von Pflanzen noch präziser aber auch auf geistiger Ebene betrachteten, sahen sie in der Wuchsart des Brombeerstrauchs, eine mystische und geheimnisvolle Bedeutung. Die Schösslinge des Brombeerstrauchs neigen sich nach dem Auswachsen wieder dem Boden zu, so, dass die Triebspitzen dort neue Wurzeln schlagen können. Durch diesen Bogen schickte man früher Kinder, um sie von Hautkrankheiten und ähnlichen Leiden zu heilen. Das Halbrund symbolisierte außerdem die obere Hälfte des Jahreskreises der Sonne und sollte für diejenigen, die hindurchkrochen, die Wiedergeburt verdeutlichen. Auch in den Blättern, die zunächst eine Dreiteilung und dann eine Fünfteilung aufweisen, vermutete man eine mystische Kraft.

Heilkunde

Ob Ihr nun Wild- oder Zuchtsorten, süße oder vollmundige Beeren, Sorten mit oder ohne Dornen bevorzugt, ist reine Geschmackssache – die Brombeerwelt hat sehr viel zu bieten. Die kleine Waldfrucht spendet viele Vitamine und Mineralstoffe. Etwa 100 g Brombeeren decken bereits ein Drittel des täglichen Bedarfs an Vitamin C ab und unterstützen das Immunsystem. Zudem enthält sie hierzulande mehr Beta-Carotine als jedes andere Beerenobst. Für unseren Körper ist dieser Inhaltsstoff sehr wichtig, da er ihn zu Vitamin A umwandelt, welches von der Haut, den Schleimhäuten und Augen benötigt wird. Die Früchte enthalten außerdem sekundäre Pflanzenstoffe und einen hohen Anteil an Bioflavonoiden, welche Kupfer im Körper binden sollen und in der Naturmedizin als Essenz gegen Unkonzentriertheit, Verträumtheit und Vergesslichkeit eingesetzt werden. Die Blüten werden besonders in der Homöopathie verwendet, und sollen helfen das Wesentliche zu erkennen.

Brombeerblätter sind zudem eine wertvolle Quelle von Antioxidantien. Diese Stoffe unterstützen den Körper bei der Zellerneuerung, während sie freie Radikale bekämpfen und oxidativen Stress reduzieren. Diese Eigenschaften können auch Krebserkrankungen im menschlichen Körper vorbeugen. Aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe wirken Brombeerblätter zusammenziehend (adstringierend), und können damit eine schnellere Wundheilung fördern.

Die Blätter weisen stark antimikrobielle Eigenschaften auf, bekämpfen verschiedene bakterielle Stämme wie etwa Helicobacter pylori. Der Brombeerblätter-Tee ist sehr gesund, schmeckt lecker und wird bei leichten Entzündungen der Mund Rachenschleimhaut oder zur Linderung von Durchfallerkrankungen, selbst bei Diabetes verwendet. Zur Förderung der Blutbildung, zur Stärkung der Abwehrkräfte und bei Erkältung sowie Halsschmerzen wird Brombeersaft/Sirup getrunken. Diesen könnt Ihr mit einem Entsafter ganz leicht selbst herstellen.

Verwechslungsgefahr

Die Brombeere könnte mit der Kratzbeere (Rubus caesius) verwechselt werden, die ebenfalls zwischen Juli und Oktober heranreift. Sie ist genauso essbar, aber weniger aromatisch, kann dennoch gut zu Marmelade verarbeitet werden. Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal ist, dass die Früchte der Kratzbeere blau sind.

Verwendung in der Küche

Neben ihrer viel beschriebenen heilenden Wirkung sollte man aber nicht vergessen: Die Frucht schmeckt einfach himmlisch gut, leicht süß-sauer, zum Teil etwas bitter und sehr saftig. Reif und tiefschwarz schmecken die Früchte, frisch vom Strauch gepflückt, besonders gut. Gesammelt werden die „Beeren“ zwischen Juli und Oktober.

Sie werden gerne zu Lebensmitteln wie z.B. Marmeladen, Saft, Smoothies, Gelees, Mus, Joghurt, Likör, Fruchtwein, Kuchen, Quark, Joghurt, Desserts oder zu erfrischendem Eis verarbeitet. Brombeeren lassen sich für vielfältige Süßspeisen verwenden, auch zum Einfrieren eignen sie sich sehr gut. Junge, stachelfreie Blätter werden in den Salat gemischt oder auch als Gemüse gekocht. Einige Rohköstler nutzen Brombeerblätter als vitaminreiche, frische Nahrung für den Winter. Dabei wird die stachelige Mittelrippe entfernt und die Blätter zu grünen Smoothies gegeben. Besonders Junge Blätter passen gut in Smoothies. (wobei ein Zuviel wegen des hohen Gerbstoffanteil vermieden werden sollte) Die Beeren passen natürlich ohne Einschränkung in jeden Smoothie.

In manchen Regionen wird die Brombeere gerne als Wein getrunken. Dort ist er unter dem Namen Drachenblut oder Rebellenblut bekannt.

Brombeertee kann als Haustee auch über längere Zeit bedenkenlos getrunken werden. Die fermentierten Laubblätter der Brombeer-Arten dienen als Ersatz für chinesischen Tee und werden als koffeinfreier Frühstückstee gehandelt. Auch andere gerbstoffhaltige Blätter, etwa von der Himbeere, Erdbeere und Haselnuss, sind dafür geeignet. Die Blätter erinnern entfernt an grünen Apfel und fermentiert an Schwarztee.

Auch die Blüten ergeben, aufgebrüht, einen guten Tee. Sammeln könnt Ihr die Blüten von Mai bis August.

Tee aus Brombeerblätter

Für den Teeaufguss werden nur die jungen, zarten Blätter und Triebe gesammelt. Da das frische Grün ständig nachwächst, kann es von Frühjahr bis Herbst geerntet werden.

Ihr könnt den Tee mit frischen Blättern sowie fermentierten Blättern kochen.

In beiden Fällen ist es wichtig, das Grün zu zerkleinern und mit einem Nudelholz o.ä. zu walzen, damit die Zellen aufbrechen und die pflanzeneigenen Enzyme aktiviert werden.

Zutaten und Zubereitung

  • 1 Tasse Brombeerblätter
  • 500ml heißes Wasser

Brombeerblätter pflücken, waschen und kleinschneiden. In eine Tasse geben. Mit heißem Wasser aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen. Blätter entfernen und genießen.

Wenn Ihr Eure Brombeerblätter fermentieren möchtet, schneidet Ihr die Blätter wieder klein, walzt sie mit dem Nudelholz, legt sie auf ein Leinen- oder Küchentuch, und lasst sie für mehrere Stunden bei 30-40 Grad im Ofen trocknen.

Alternativ könnt Ihr die Blätter auch an einem warmen, luftigen Ort in Eurer Wohnung/im Garten (ideal sind Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad) trocknen lassen. Bitte keine direkte Sonneneinstrahlung! Durch die chemischen Umbauprozesse werden die Blätter fleckig bis schwarz und entwickeln ein angenehm rosenartiges Aroma.

Danach füllt Ihr die Blätter in ein sauberes, luftdichtes Gefäß, und lagert es kühl und trocken.

Für eine Tasse fein-aromatischen Brombeerblättertee übergießt Ihr ein bis zwei Teelöffel der fermentierten Blätter mit heißem Wasser. Nach zehn Minuten Ziehzeit ist er fertig und kann mit etwas Milch, Zitrone, Honig oder Gewürzen wie Zimt und Kardamom verfeinert werden. An heißen Sommertagen schmeckt er auch eisgekühlt mit Pfirsich und Zitrone vorzüglich.

Brombeersirup

  • 1,5 kg Brombeeren
  • 20 g Zitronensäure (oder Saft aus 1-2 Zitronen)
  • 1 kg Zucker

Die Früchte gut auslesen, waschen und abtropfen lassen. Falls Ihr einen Dampfentsafter habt, könnt Ihr die Früchte ohne Zucker hinzufügen und ca. 50-60 min. entsaften.

Ansonsten übergießt Ihr die Früchte mit ca. 500 ml Wasser lasst sie im Kühlschrank ca. 24 Std. ziehen. Am nächsten Tag seiht Ihr sie über ein Tuch ab.

Bei beiden Varianten wird der Saft abgemessen und bei ca. 1 Liter gewonnenem Saft, 1 kg Zucker und die Zitronensäure (oder Zitronensaft) untergerührt. Die Flüssigkeit wird langsam erhitzt und einige Minuten gekocht, dabei wird immer gut umgerührt. Der heiße Sirup wird direkt in die vorbereiteten, sauberen Flaschen gefüllt und gut verschlossen.

Dunkel gelagert hält der Brombeersirup mindestens 1 Jahr.

Wohl bekomm’s!

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