Löwenzahn

Der Löwenzahn ist ein weit verbreitetes Korbblütengewächs, welches in unseren Breiten nahezu überall Wurzeln schlägt. Ganze Wiesen leuchten im kräftigen Gelb seiner Blüten. Aber auch wenige Millimeter Platz zwischen Pflastersteinen genügen der schier unverwüstlichen Pflanze als Standort. Oft als „Unkraut“ verschrien, schätzen ihn dennoch viele Kräuterliebhaber für seine heilende Wirkung.

Steckbrief

  • Name: Löwenzahn
  • lateinische Bezeichnung: Taraxacum officinale weitere Bezeichnungen: Butterblume, Kuhblume, Pusteblume, Sonnenwirbel, Mönchskopf
  • Pflanzenfamilie: Korbblütengewächs (Asteraceae)
  • Anzahl der Arten: über 400 Arten
  • Verbreitung: weltweit, (Nord- und Südhalbkugel)
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  •  Vorkommen: Rasen, Wiesen, Weiden, Äcker und leichte Wälder
  • Boden: nährstoffreiche und lockere Böden
  •  Größe: 5 – 45 cm

Als regelmäßig verzehrtes Lebensmittel bewahrt und schützt er unsere Gesundheit.

Löwenzahn gehört zu den essbaren Wildkräutern. Die Anwendungsmöglichkeiten des Löwenzahns sind daher äußerst vielfältig. Er dient als Diät-Begleiter für Fastenkuren und bereichert zahlreiche Speisen; vom Salat, über Tee bis hin zum Kaffeeersatz. Grundsätzlich ist die gesamte Pflanze verwertbar. Beliebt sind Blätter von jungen Pflanzen, die noch nicht blühen. Sie schmecken als Salat weniger bitter als ältere Blätter. Aus den Wurzeln lässt sich Saft pressen, die Blüten eignen sich für einen vitalstoffreichen Sirup.

Wenn Du Löwenzahnblätter oder- blüten ernten möchtest, achte darauf, dass er auch Zähne zeigt! Groß entwickelte, meist weiche hellgrüne Blätter mit wenigen Blatteinschnitten sprechen für überdüngte Standorte, wogegen stark gezähnte, kräftig grüne Blätter auf einen gesunden Standort und folglich auf mehr Wirkstoffe hinweisen. Dieser gezähnte Löwenzahn entwickelt als Heilpflanze auch den nötigen Biss, bringt also die erwünschte Heilwirkung mit sich. Eine Bereicherung der natürlichen Kost sind auch die Blütenknospen und die reifenden Samenknospen. Sie enthalten reichlich Vitamin C, sind zudem reich an Pollen und liefern viele Aminosäuren. Zusammen mit den Blättern und Knospen vitalisieren und helfen sie bei der Regeneration.

Zur Ausleitung bzw. Entgiftung wird Löwenzahn oft mit anderen Kräutern, wie Brennnessel und Birkenblättern, kombiniert oder abwechselnd eingenommen. Die beste Sammelzeit für Löwenzahn liegt zwischen März und Juni.

Wichtig ist, den Löwenzahn nur abseits vom Verkehr und in Bereichen zu sammeln, die für Hunde und andere Tiere nicht erreichbar sind und ihn immer gründlich zu waschen.

So lässt sich Löwenzahn haltbar machen

Möchtest Du Dir einen Vorrat anlegen, solltest Du die Blätter in ein feuchtes Tuch einwickeln und in das Gemüsefach Deines Kühlschranks legen. Auf diese Weise bleiben sie zwei Tage lang frisch. Länger haltbar wird die Pflanze durch Trocknung gemacht. Um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten, lässt man den Löwenzahn am besten an der Luft trocknen. Im Backofen werden höchstens 40 Grad eingestellt und die Tür einen Spalt offengelassen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Anwendung

Löwenzahn wirkt entwässernd und leicht abführend. Deshalb wird er unter anderem zur Reinigung der Nieren verwendet, besonders bei einer Neigung zur Bildung von Nierensteinen. Auch bei Leber- und Gallenbeschwerden kommt Löwenzahn zum Einsatz. Sogar bei Abnutzungserscheinungen und Schmerzen der Gelenke, wie es bei Rheuma und Arthrose der Fall ist und sogar bei Bandscheibenproblemen kann er dank seiner heilsamen Inhaltsstoffe helfen.

Zur Behandlung von Ekzemen und anderen Hauterkrankungen kann Löwenzahn innerlich und äußerlich eingesetzt werden. Bei Hautirritationen wird Tee oder Presssaft aus der Wurzel auf die betroffenen Stellen getupft, auf Warzen wird der frische Milchsaft gestrichen. In Kräutermischungen zur Entgiftung darf Löwenzahn nicht fehlen.

Möglichkeiten ihn zu verwenden:

  • Salbe
  • Tinktur
  • Sirup
  • Pur im Salat
  • Getrocknet, gekerbelt oder gemahlen
  • usw.

Inhaltsstoffe

Verantwortlich für diese wunderbaren Wirkungen sind Bitterstoffe. All die unterschiedlichen Arten von Bitterstoffen, welche im Löwenzahn enthalten sind, werden zusammengefasst als Taraxin bezeichnet. Sie fördern die Magensaftproduktion und wirken galletreibend. Und so wird nicht nur die Verdauung gefördert, sondern der Körper auch entgiftet, denn über die Galleprodukte werden Giftstoffe ausgeschieden. Zusätzlich enthält der Löwenzahn Triterpene und Flavonoide, die die Bitterstoffe in der Anregung des Stoffwechsels unterstützen. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe, Glykoside und Mineralsalze. Das ebenso enthaltene Inulin entlastet die Bauchspeicheldrüse, der hohe Gehalt an Kalium sorgt für die wassertreibende und mild abführende Wirkung.

Da der Bitterstoffgehalt generell in den Pflanzen und Salaten früher wesentlich höher war, ist es wichtig sich Alternativen zu klassischen Supermarkt-Salaten zu suchen. Unser Tagesbedarf an Bitterstoffen wird dadurch schon lange nicht mehr abgedeckt. Den meisten Lebens- und Futtermitteln ist der Bitterstoffanteil wegselektiert worden, um so die Akzeptanz zu verbessern. Auch die intensive Düngung der Böden hat zu einer Verminderung der lebenswichtigen Bitterstoffe geführt. Hier ist der Löwenzahn das naheliegendste Heilkraut, welches viele dieser wichtigen sekundären Inhaltsstoffe liefert.

Rezepte

Löwenzahnspinat

Zutaten für 4 Personen

  • 1 großer Bund Löwenzahnblätter
  • etwas Salz
  • 75 ml Olivenöl
  • 2 große Zwiebeln
  • 1 unbehandelte Zitrone

Zubereitung

Löwenzahn sehr gründlich waschen, in ca. 10 cm große Stücke schneiden, in einem großen Topf mit Salzwasser ca. 20 – 30 Minuten garen (nicht kochen, das zerstört die Pflanze). Löwenzahn in ein Sieb abschütten und mit kaltem Wasser abschrecken. Dann mit den Händen das Wasser gut ausdrücken und den Löwenzahn portionsweise in dünne Streifen schneiden.

Während der Löwenzahn gart, die Zwiebeln schälen, in dünne Streifen schneiden. Olivenöl erhitzen und die Zwiebelstreifen darin hellbraun braten. In Streifen geschnittenen Löwenzahn zufügen und alles gründlich vermengen. Zitrone halbieren und den Saft auspressen. Löwenzahn mit dem Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen und abschmecken. Etwas abkühlen lassen und auf Tellern anrichten.

Löwenzahnwurzeltinktur

Entgegen der üblichen Erntezeit für Wurzeln werden Löwenzahnwurzeln im Frühling geerntet, da zu dieser Zeit ihr Bitterstoffgehalt viel höher ist.

Heilpflanzen-Tinkturen sind relativ einfach herzustellen und wirkungsvoll in ihrer Anwendung. Gegenüber Teeauszügen sind sie viel länger haltbar und übers ganze Jahr verfügbar.

Für eine selbstgemachte Tinktur mit Löwenzahnwurzeln benötigst du:

  • Eine Handvoll frische, geschnittene Löwenzahnwurzeln
  • 70 % Vol. Alkohol
  • Schraubglas
  • Kaffeefilter oder Tuch zum Filtrieren
  • Braunglas-Fläschchen zum Abfüllen

Ein Schraubglas bis zu zwei Dritteln mit den gereinigten, klein geschnittenen Wurzeln befüllen. Mit 70-prozentigem Alkohol übergießen, bis alle Pflanzenteile gut bedeckt sind. Glas verschließen und mit Namen und Datum beschriften. An einem dunklen Ort mindestens 14 Tage bis zu vier Wochen ziehen lassen. Tägliches Durchschütteln fördert das Herauslösen der Wirkstoffe. Die fertige Tinktur durch einen Kaffeefilter oder ein Tuch filtern und in bereitgestellte Braunglas-Fläschchen abfüllen. Gut verschlossen und dunkel gelagert hält sich die Tinktur mindestens ein Jahr.

Anwendung der Löwenzahntinktur

Insbesondere im Rahmen einer Frühjahrskur kann die Löwenzahntinktur dabei helfen, die Verdauung anzuregen und die Frühjahrsmüdigkeit zu vertreiben. Zudem fördert sie die Entgiftung des Körpers, reinigt das Blut und beschleunigt die Ausschwemmung von Giftstoffen. Nimm dazu über einen Zeitraum von 3 bis 6 Wochen bis zu dreimal täglich bis zu 20 Tropfen der Tinktur, entweder pur oder mit Wasser verdünnt zu einer Mahlzeit ein. Äußerlich kann die Tinktur gegen Unreinheiten, Akne oder entzündliche Hauterkrankungen eingesetzt werden. Betupfe dafür die betroffenen Körperstellen zwei bis dreimal täglich mit der Tinktur. Bei regelmäßiger Anwendung kann die Haut durch den Alkohol austrocknen. In diesem Fall empfiehlt es sich, ein paar Tropfen Mandelöl unterzurühren.

Bei bereits bestehenden maßgeblichen Herz-, Nieren-, Verdauungs- oder Leber-Gallebeschwerden wird empfohlen, vor der Einnahme eine naturheilkundliche Fachperson um Rat zu fragen.

Zum Abschluss gibt es noch ein nettes Gedicht …

Wunderbar, da stand er da im Silberhaar.
Aber eine Dame, Karina war ihr Name,
machte ihre Backen dick,
machte ihre Lippen spitz,
Blies einmal, blies mit Macht,
Blies ihm fort die ganze Pracht.
Und er blieb am Platze, zurück mit einer Glatze.

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