Scharbockskraut

Wie schön es im Frühjahr ist, wenn wir wieder die ersten zarten Wildkräuter sammeln können. Das Scharbockskraut, auch bekannt als Butterblume, gehört mit zu den ersten Frühjahrsblühern. Oft schon im Februar zeigen sich die sattgrünen, fleischigen, glänzenden Blätter auf feuchten Plätzen, Laubwäldern, Bachläufen und Ufern. Meist breiten sie sich zu größeren Teppichen aus, so dass Ihr die nierenförmigen, auch herzförmigen Blätter eigentlich nicht übersehen könnt.

Allgemeines

Volksname: Butterblume, Erdgerste, Feigwurzeliger Hahnenfuß, Feigenkraut, Gichtblatt, Himmelsbrot, Himmelsgerste, Himmlisches Manna, Pfennigsalat, Skorbutkraut, Wilder Weizen.

Das Wort Scharbock ist die veraltete deutsche Bezeichnung der Krankheit Skorbut und weist auf die Bedeutung der Pflanze zur Vorbeugung gegen Skorbut.

Pflanzenfamilie: Hahnenfußgewächse = Ranunculaceae

Der botanische Artname “Ranunculus ficaria” lässt sich auf “ficus” = Feige zurückführen und ist das Äquivalent zum Volksnamen “Feigwurzeliger Hahnenfuß”. Der Name bezieht sich auf die Form der teilweise feigenartig-keulenförmig angeschwollenen Wurzelknollen.

Blütezeit: Ende März bis Mai

Sammelzeit: Februar bis April! Vor der Blüte!!!

Inhaltsstoffe: Vitamin C (Blätter), Anemonin, Protoanemonin, Saponine, Gerbstoffe, Asparagin (Wurzel), Urease (Wurzel)

Verwendete Pflanzenteile: Blätter und Blütenknospen

Ab März/April (je nach Witterung) strecken die leuchtend gelben Blüten, die aussehen wie kleine Sterne, ihre Köpfchen der Sonne entgegen.

Vorsicht ist geboten! Die Pflanze ist schwach giftig!!

Sobald die Pflanze in voller Blüte ist, soll das Wildkraut nicht mehr geerntet werden! Ab erscheinen der Blüte bildet die Pflanze, die zur Familie der Hahnenfußgewächse gehört, nämlich das Gift Protoanemonin aus. Dabei handelt es sich um einen Stoff, der bei Hautkontakt Reizungen, Schleimhautreizungen bis hin zu Blasenbildung verursachen kann. Außerdem kann es Erbrechen / Durchfall auslösen. Vom Verzehr ab der Blüte ist also abzuraten. Zur Vollblüte ist dann der Höhepunkt der Bildung des Protoanemonin erreicht – wobei zu erwähnen ist, dass der Stoff vor allem in den Wurzeln vertreten ist.

Falls Ihr euch bei der Pflanzenbestimmung unsicher seid, und Ihr das Scharbockskraut erst mit der Blüte eindeutig erkennt, solltet ihr bereits jetzt die Plätze merken, damit Ihr im nächsten Frühjahr zeitig zur Ernte aufbrechen könnt.

Heilkunde

Die Blätter des Scharbockskrauts werden volksheilkundlich vor allem bei Vitamin C-Mangel eingesetzt. Auch als Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit (häufig Vitamin C-Mangel) und zur Blutreinigung sind sie bekannt. Man nimmt die Blätter entweder gepresst als verdünnten Frischsaft zu sich oder schneidet sie in diverse Speisen.

Tee aus den getrockneten Blättern kann bei Hautunreinheiten angewendet werden. Sitzbäder und Dampfanwendungen mit Scharbockskrauttee sind als altes Mittel gegen Hämorrhoiden bekannt.

Aufgrund der Signaturenlehre wurden die Wurzelknollen vor allem früher gegen Warzen (u.a. Feigwarzen) eingesetzt.

Verwendung in der Küche

Am besten schneidet man die säuerlich-scharfen Blätter in Salate, streut sie gehackt aufs Butterbrot oder verfeinert damit Suppen, Kräuter-Soßen und Aufstriche. Sie passen auch gut in Bratlinge, Risottos, Eierspeisen, Brotteige, Kräutersalz oder Essig- und Ölzubereitungen. Die Blütenknospen können wie Kapern eingelegt werden.

Hier haben wir unsere 2 Lieblingsrezepte für Euch:

Dieser köstlichen Brotaufstriche mit Scharbockskraut sind ganz leicht herzustellen.

Scharbockskrautbutter

Zutaten:

  • 250 g Butter oder als vegane Alternative Margarine
  • zwei Hände voll Scharbockskraut
  • eine fein geschnittene Zwiebel
  • eine fein geriebene Möhre
  • 4 EL Tomatenmark
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Die Zubereitung erfolgt in wenigen Schritten. Scharbockskraut waschen, abtropfen lassen, kleinschneiden und mit den anderen Zutaten unter die weiche Butter oder Margarine rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Der fertige Aufstrich ist für einige Tage im Kühlschrank haltbar.

Wildkräuterfrischkäse:

Zutaten:

  • 200 g Frischkäse oder vegane Alternative
  • 1 kleine Zwiebel
  • etwa 1 TL mildes Paprikagewürz
  • Frische Wildkräuter
  • Die Kräuter könnt Ihr natürlich ganz nach Eurem eigenen Geschmack und den Pflanzen in Eurer Umgebung zusammenstellen und mischen.

Hier aber eine mögliche Mischung als Inspiration:

  • Scharbockskrautblätter
  • Gundermannblätter
  • Bärlauchblätter
  • Löwenzahnblüten
  • Vogelmiere
  • Sauerampferblätter
  • Wiesenschaumkraut
  • Gänseblümchenköpfe
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Alle Kräuter bis auf die Gänseblümchenköpfe waschen, abtropfen lassen und sehr fein hacken.

Zwiebel fein schneiden. Zwiebel mit Paprikagewürz, Frischkäse und einem bis zwei Esslöffel Wasser gut verrühren. Kräuter vorsichtig daruntermischen und nach Belieben mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Gänseblümchenköpfen verzieren. Im Kühlschrank verwahren und innerhalb weniger Tage aufbrauchen.

Räuchern

Das Scharbockskraut bildet beim Räuchern einen stechenden Geruch und wird daher nur selten pur verräuchert. Meist wird es mit duftenden Blüten und Harzen gemischt. Eine Räucherung mit Scharbockskraut wirkt kraftspendend und hilft zielstrebig neue Wege zu verfolgen. Magisch wurde die Pflanze vor allem gegen den „Bösen Blick“ eingesetzt. Vor allem Kinder, die diesem „bösen Blick“ erlegen waren, wurden mit ihr abgeräuchert.

Mythologie

Der Großteil der Mythologie bezieht sich auf die nährende Kraft des kleinen Kräutleins.

Bei großen Hungersnöten würde es einen „Getreideregen“ geben, eine „Gerste aus dem Himmel“ oder gar „herabfallendes Manna“, so die Sagen in verschiedenen Versionen.

Die in den Blattachseln wachsenden und nach einem starken Regen oft zusammengeschwemmten Brutknöllchen (Bulbillen) der Pflanze wurden als „Kartoffelregen“ u.a. geehrt, gesammelt und gegessen.

Die Blütenessenz des Scharbockskrauts hilft alte Muster zu überwinden und neue kreative Wege zu sehen und zu gehen, wobei aber die Realität durchaus nicht aus den Augen verloren wird.

Insofern ist das Scharbockskraut ein frühes nährendes Geschenk der Erde, der Großen Göttin. Sie vertreibt die Wintergeister, nährt und spendet die lichte Kraft der Sonne und damit auch die Fähigkeit, Altes hinter sich zu lassen.

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